Die Tribute von Panem L

Selten hat eine Buchreihe mich so in ihren Bann gezogen wie die Tribute von Panem. Mit ihrem neuen Band über die 50. Hungerspiele und Haymitchs herzzerreißende Vorgeschichte, übertrifft Suzanne Collins sich mal wieder selbst, sodass ich mich frage: wie konnte ich die Geschichte ohne diesen Band jemals als vollständig betrachten?

Zu Ehren des zweiten Jubel-Jubiläums wird die Anzahl der Tribute, die aus jedem Distrikt in die tödliche Arena der Hungerspiele geschickt werden, verdoppelt. Haymitch ist einer von ihnen. Dabei will er nichts sehnlicher, als Zeit mit seiner Familie und seinem geliebten Mädchen zu verbringen. Zusammen mit einer Freundin, die fast wie eine Schwester für ihn ist, einem besessenen Quotenmacher und dem arrogantesten Mädchen der Stadt bricht er auf ins scheinbar unvermeidliche Verderben. Denn schon bevor die Spiele beginnen, wird Haymitch klar, dass er nur verlieren kann. Aber etwas in ihm will kämpfen – und diesen Kampf weit über die Arena hinaus klingen lassen.

Der Plot um Haymitch gliedert sich perfekt in die bereits bestehende Lore ein und schließt Kreise, von denen wir nicht wussten, dass sie geschlossen werden mussten. Ich habe mit vielen altbekannten Charakteren gelacht und geweint und neue in mein Herz geschlossen (vor allem natürlich Maysilee). Politisch hochaktuell behandelt die Autorin das Thema Propaganda, schafft es jedoch durch subtile Symboliken zwischen den Zeilen noch so viel mehr zu erzählen, als es zunächst scheinen mag. Ein absolutes Highlight für alle Fans und noch-nicht-Fans, die sich gerne in politisch komplexen dystopischen Welten verlieren. Ich empfehle außerdem, nach Beenden des Buches mindestens einen Tag Puffer zum Verarbeiten des Gelesenen einzuplanen. Sie werden es brauchen.

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