Seltsame Sally Diamond

Jeder Buchhändler kennt das Problem: Soll das Buch zu den Romanen, da ja nun Roman draufsteht, oder stellen wir es angesichts der Handlung zu den Krimis und Psychothrillern neben die Bücher von Stephen King? Die Antwort ist: Stellen wir es uns am liebsten überall hin, zuerst an die Kasse, wo es, wenn die Zeit erlaubt, Folgendes zu sagen gibt:

Wie so oft beginnt auch diese Geschichte von Liz Nugent, irische Autorin von „Kleine Grausamkeiten“ und „Auf der Lauer liegen“, auf Seite eins mit einem Paukenschlag: „Seltsame Sally Diamond“ erfüllt den Wunsch Ihres Adoptivvaters, ihn nach dem Tod mit dem Müll zu entsorgen. Sie bekommt ihn problemlos in einen der großen Säcke für Gartenabfälle und verbrennt ihn in der Scheune in einer Feuertonne. Auf Seite eins auch so ein typischer Satz von ihr: „Ich habe ihn nicht umgebracht, das nicht.“

Sally Diamond, Ich-Erzählerin, lebt am Rande des zentral-irischen Orts Roscommon. Sie ist 43 Jahre alt, liebt Musik und das Klavierspielen und kocht gerne. Nicht gerne geht sie unter Menschen, wird von ihrer Umgebung bisweilen für gehörlos gehalten und mag keine Berührungen. Wenn sie spricht, trägt Sally das Herz auf der Zunge, nimmt Dinge wörtlich und keine Rücksicht darauf, ob es auf humorvolle Weise erfrischend ehrlich oder verletzend ankommt.

Sally erinnert sich nicht an die Zeit vor ihrer Adoption mit 7 Jahren und will nichts davon wissen. Doch ihr Adoptivvater hat ihr Briefe hinterlassen und erzählt Sally nun, was sie nicht wissen wollte. Es ist für sie der Beginn der Aufarbeitung eines aufsehenerregenden Verbrechens, in das Sally in früher Kindheit verwickelt war. Ist die Enthüllung zu ihrem Schaden oder Nutzen?

Um das herauszufinden, werden Sie das Buch, das unter die Haut geht, bis zum Ende lesen wollen. Der Verlag, Spezialist für irische Gegenwartsliteratur, schreibt „düster, hoch spannend und ergreifend“. Dreimal Zustimmung.Verehrte Kolleginnen Buchhändler, für das Buch ist das Schaufenster auch kein schlechter Platz!

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