Zukunftsmusik

Wir schreiben den 11. März des Jahres 1985, soeben ist der Generalsekretär verstorben, ein Tag im Leben einer sowjetischen Kommunalka, 4 Generationen von Frauen umfassend, Mutter Janka, Punk-Musikerin, richtet ein Wohnzimmerkonzert am Abend aus, Großmutter Maria, 45 Jahre, die Mitbewohner und Vielleicht-Spitzel Matwej zum Lachen bringt, Urgroßmutter Warwara, in eine Affäre mit dem Nachbarn verwickelt, Hebamme und Witwe eines Dissidenten, deren Umzug in die Kommunalka erzwungen worden war, schließlich das Kleinkind, Jankas Tochter Kroschka, die auch eine Puppe sein könnte.

Ein Roman im Schwebezustand, zwischen Alt und Jung, Sowjetunion und Zukunftsmusik, realistischem Erzählen und wundersamen Momenten. Von lebenslustigen Mütterchen und sinnierenden Töchterchen. Erzählt wie die erste Schicht einer Matrjoschka, unter deren Oberfläche sich von der Autorin leichter Hand geführt tiefere Schichten auftun. Ein kurzer, witziger, musikalischer, origineller Roman. So einfach kann deutschsprachige Gegenwartsliteratur sein, einfach gut.

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